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Wie und warum konsumiert wird, entscheidet, ob man gefährdet ist. Dementsprechend unterscheidet man zwischen folgenden Konsumarten.
Hauptmotiv ist der Genuss. Es wird gelegentlich und mäßig konsumiert. Es besteht ein geringes Risiko, süchtig zu werden.
Hauptmotiv ist die Neugierde, aber auch Gruppendruck kann ein Grund für diese Art von Konsum sein. Je nach Substanz und Menge kann es sich dabei um einen unproblematischen Konsum handeln bis hin, dass es zu einer Überdosierung/Vergiftung kommen kann. Es besteht ein geringes Risiko der Suchtgefährdung. Bei Unsicherheit sollten Sie mit einer Vertrauensperson über Ihr Konsumverhalten reden.
Das umgangssprachliche Wort dafür ist Missbrauch. Es wird etwa übermäßig und teilweise unkontrolliert konsumiert. Der Konsum kann dazu dienen, unangenehme Gefühle (wie z. B. Langweile, Trauer, Stress etc.) besser zu ertragen. Wenn Probleme nur mehr so „gelöst“ werden, können Konsumierende in eine Abhängigkeit rutschen. Die Gesundheit und soziale Beziehungen leiden unter dem Konsum. Sie sind suchtgefährdet.
Es wird regelmäßig konsumiert. Die Gesundheit wird geschädigt, und soziale Beziehungen leiden
unter diesem dauernden Konsum. Das Organisieren und das Konsumieren des Suchtmittels bestimmen Ihren Alltag. Es braucht keinen besonderen Anlass für den Konsum (starker innerer Drang). Ein Leben ohne Suchtmittel ist nicht mehr vorstellbar und Sie konsumieren immer mehr, um die gleiche Wirkung zu erreichen (=Toleranz). Wenn Sie versuchen, Ihren Konsum zu reduzieren oder abzusetzen, verspüren Sie Entzugssymptome, wie beispielsweise Unruhe, Kopfschmerzen… Sie sind süchtig/abhängig.
Jeglicher Konsum von Suchtmitteln ist schädlich. In kleinen Mengen können jedoch gewisse Suchtmittel – beispielsweise Alkohol – abgebaut werden, ohne dass langfristig Organe geschädigt werden.
Zum verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln gehört es, in bestimmten Situationen auf jeden Fall auf Suchtmittel zu verzichten – wie z. B. beim Autofahren, in der Schwangerschaft oder auch am Arbeitsplatz.
Sie haben sich entschlossen, etwas zu tun?
Finden Sie eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe.
Fachleute sprechen von Abhängigkeitserkrankungen. Es gibt Substanzen, die Ihre Stimmung beeinflussen und abhängig machen können. Fachleute unterscheiden hier zwischen Suchtgiften, psychotropen Stoffen und Drogenausgangsstoffen.
Auch manche Verhaltensweisen können abhängig machen. Wenn Sie einen Drang verspüren, das Gleiche immer wieder zu tun, dann kann dies eine Verhaltensabhängigkeit sein. Nur Fachleute wie Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen und klinische Psycholog*innen/Gesundheitspsycholog*innen stellen fest, ob jemand abhängig ist.
Man unterscheidet zwischen:
Substanzgebundene Abhängigkeit besteht, wenn ein Suchtmittel abhängig gemacht hat. Wie z.B.:
etc.
Substanzungebundene Abhängigkeit besteht, wenn ein Verhalten abhängig gemacht hat. Wie z.B.:
etc.
Wenn man gleichzeitig von mehreren Substanzen abhängig ist, so spricht man von Komorbidität (z. B. Alkohol und Nikotin oder Nikotin und Spielsucht).
Sind Sie selbst betroffen oder haben Sie einen nahestehenden Menschen, der an einer Abhängigkeitserkrankung leidet?
Haben Sie Sorgen, dass Ihr Konsum zum Problem geworden sein könnte, oder dass jemand in Ihrem Umfeld süchtig nach legalen/illegalen Substanzen oder einem Verhalten ist?
Suchtberatungen in NÖ sind kostenlos und anonym!
Alle Menschen, die Hilfe und Unterstützung suchen, egal ob abhängig oder nicht (z. B. Betroffene, Angehörige, …) erhalten Unterstützung.
Was erwartet Sie dort?
Sie werden von einem Team aus Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen und Sozialarbeiter*innen beraten und betreut.
Sie bekommen:
Anonyme Erstberatung
Persönliche Beratung und Betreuung
Hilfestellung bei (sozial)rechtlichen Fragen
Hilfestellung bei der praktischen Alltagsbewältigung
Begleitung und Unterstützung bei Amts- und Behördenwegen
Betreuung vor und nach Entzügen und Therapien
Weitervermittlung an Therapie-Einrichtungen
Verschwiegenheitspflicht
Es besteht absolute Verschwiegenheit. Die Mitarbeiter*innen stehen an Ihrer Seite – nur mit Ihrer Zustimmung dürfen angefragte Daten weitergegeben werden!
Finden Sie eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe:
Bei der Entstehung und dem Fortbestehen einer Sucht spielen verschiedene Faktoren zusammen und können unterschiedliche Ursachen haben. Es geht dabei um die Person mit ihren bisherigen Lebenserfahrungen, das soziale Umfeld und die Wirkungsweisen von bestimmten Substanzen.
In Österreich regelt das Gesetz den Umgang mit Suchtmitteln.
Dabei unterscheidet der Gesetzgeber zwischen legalen und illegalen Suchtmitteln. Legale Suchtmittel sind z. B. Alkohol und Nikotin, aber auch Medikamente. Der Umgang wird durch Gesetze geregelt, wie z. B. Altersbeschränkungen oder Mengenbeschränkung.
Illegale Suchtmittel wie z. B. Cannabis, Ecstasy, Kokain oder Heroin sind gesetzlich verboten. Der Umgang damit ist strafbar.
Den Umgang mit Verdacht auf Suchtmittelmissbrauch in österreichischen Schulen regelt der Paragraph 13§ SMG.
Grundsätzlich wird zwischen Entzug und Entwöhnung unterschieden.
Beide Behandlungsformen können ambulant oder stationär stattfinden.
Beim Entzug wird die körperliche Abhängigkeit behandelt.
Dieser Entzug soll unbedingt von einem*r Arzt/Ärztin begleitet werden. Gemeinsam mit Ihrem Betreuungsteam wird das Behandlungsziel festgelegt. Das kann das Reduzieren bzw. Absetzen des Suchtmittels oder aber eine Ersatztherapie sein, z.B. Opioid-Ersatztherapie. Eine Ersatztherapie muss durch einem*r Arzt/Ärztin verschrieben und begleitet werden.
Manche Personen wollen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und machen nur für einzelne Stunden am Tag Therapie. Diese Therapie-Variante nennt sich “ambulant”. Dabei wird regelmäßig eine*e Professionist*in im niedergelassenen Bereich (Ärzt*in, Psycholog*in oder Psychotherapeut*in) oder eine Suchtberatung besucht.
Bei der Entwöhnung geht es um die Beendigung der psychischen/seelischen Abhängigkeit.
Sie bekommen Unterstützung, um auf Dauer abstinent bzw. auf einem niedrigen stabilen Konsumniveau zu bleiben. In der Therapie lernen Sie, wie Sie sich herausfordernden Alltagssituationen stellen, ganz besonders, wenn Sie in Ihr altes Umfeld zurückkehren. Ein langfristiges Ziel ist es, dass Sie wieder in die Gesellschaft integriert sind und einen Beruf ausüben können.
Manche Personen wollen für die Zeit der Behandlung eine neue Umgebung mit Wohnen, Arbeiten und Freizeit, um sich vollständig auf die Behandlung einzulassen. Diese Therapie-Variante nennt sich “stationär”. Bei der stationären Therapie kann zwischen einer Langzeit- oder einer Kurzzeittherapie gewählt werden. Ärzt*innen und Pflegepersonal betreuen einen durchgehend medizinisch. In der Therapie gibt es neben Gruppen- und Einzelgesprächen auch Beschäftigungstherapie, Musiktherapie, Entspannungstherapie oder auch andere standorttypische Therapien. In der Freizeit zählt die Teilnahme an sportlichen und kulturellen Aktivitäten ebenso als Teil der Behandlung.
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